Botanische Pflanzenbezeichung: Gentiana lutea L.
Deutsche Bezeichnung: Enzian, gelber
Verwendeter Teil der Pflanze: Enzianwurzel
Pharmazeutische Bezeichnung: Gentianae radix
Reich: Pflanzen
Abteilung: Samenpflanzen (Spermatophyta)
Unterabteilung: Bedecktsamer (Magnoliophytina)
Klasse: Zweikeimblättrige (Magnoliatae)
Unterklasse: Asternähnliche (Asteridae)
Ordnung: Enzianartige (Gentianales)
Familie: Enziangewächse (Gentianaceae)
Tribus: Gentianeae
Gattung: Enziane (Gentiana)
Art: Gelber Enzian
Die medizinische Verwendung der Enzianwurzel als Bittermittel geht bis in die römische Kaiserzeit zurück. Im 15. Jh. wurde die Wurzel als Quellstift zur Erweiterung von Wundkanälen gebraucht und erst im 19. Jh. durch die stärker quellenden Laminarstifte verdrängt.
Der gelbe Enzian kommt in den Mittel- und südeuropäischen Gebirgen vor, z.B. Pyrenäen, Alpen, Jura, Vogesen, Schwarzwald, Sardinien, Korsika und Balkan. Für arzneiliche Zwecke wird er noch in Frankreich, Deutschland, Spanien, Italien, Rumänien und in Russland angebaut.
Der gelbe Enzian ist eine mehrjährige Pflanze, die bis zu 1,5 m hoch und bis zu 60 Jahre alt werden kann. Allerdings wächst er auch sehr langsam und blüht meistens erst nach 10 Jahren. Er hat einen mächtigen Wurzelstock und große parallelnervige Blätter. Die goldgelben, gestielten Blüten stehen in einer drei- bis zehnblütigen Trugdolde, welche in den Achseln der Hochblätter wachsen.
Die dicke, ästige Wurzel wird bis zu einen Meter lang. Besonders massive Exemplare können bis zu vier Kilo wiegen. Außen sind die Wurzeln braun und innen gelb. Die Wurzeln des giftigen, weißen Germers, dessen Blätter denen des Enzians ähneln, sind deutlich kürzer und innen weiß. Das ermöglicht eine Unterscheidung der beiden Wurzeln.
Von der Heilpflanze wird die Wurzel verwendet. Sie enthält Bitterstoffe, hauptsächlich Gentiopikrin und Amarogentin, der den höchsten Bitterwert aufweist, sowie wenig Gerbstoffe und ätherisches Öl.
Enzian wird bei Magenbeschwerden infolge geringer Magensaftproduktion, zur Appetitanregung, Verdauungsbeschwerden, Völlegefühl und Blähungen eingesetzt. In der Volksheilkunde wird die Droge vor allem bei Magen-Darm-Beschwerden verwendet, aber auch als Bestandteil von Tonika und Magentees.